In der Woche vom 6.3. - 10.3.2017 fand wieder das alljährliche diakonische Praktikum statt. Dies ist ein soziales Praktikum, das alle 8. Klassen des Gymnasiums Isny anstatt des „normalen“ wöchentlichen Religionsunterrichts absolvieren. Dabei können sich die Schüler zwischen einem Altenheim oder einer Behindertenwerkstatt entscheiden.
Ein Tagesablauf von Suzan Kurz und Nicola Schuler (8b) im Altenheim Sankt Elisabeth der Stadt Isny
Unsere Schicht begann an jenem 6. März um halb neun. Als wir dort ankamen, mussten wir uns zunächst unserer eigenen Klamotten entledigen und die uns zugeteilten anziehen. Dann zeigte uns Gabi, eine der vielen Betreuerinnen, das von ca. 36 älteren Menschen bewohnte Haus und erklärte uns die Krankheit Demenz, unter der viele der Einwohner leiden. Es dauerte nicht lange, bis wir mit den älteren Menschen in Kontakt traten. Unter anderem wurde gespielt, gebastelt und aus der schwäbischen Zeitung vorgelesen. Gegen zwölf Uhr brachten wir einige Bewohner, die nicht mehr selbstständig laufen konnten, zum Mittagessen in den Speisesaal. Dabei hatten wir das Gefühl, statt an unserem Nintendo Mario Kart 7 zu spielen, etwas Sinnvolles zu tun. Zudem verteilten wir das Essen und schenkten jedem eine Tasse Kamillentees ein. Als alle Bewohner beim Mittagessen waren, machten wir eine Pause, welche dreißig Minuten andauerte. Gegen 13 Uhr begann die Nachmittagsschicht. Jeden Nachmittag gab es ein bestimmtes Programm, an dem wir selbst teilnahmen, beispielsweise einen Musiknachmittag, welchen wir für gut befanden. Zwischenzeitlich durften wir die Meerschweinchen, deren Gehege sich neben der Rezension im Erdgeschoss befand, aus diesem entnehmen und den Bewohnern zeigen. Dummerweise geschah ein, zwar minder schweres, aber lustiges Missgeschick. Eines der Meerschweinchen, Rosi, begann aus heiterem Himmel zu urinieren, wodurch das Kissen, auf welchem es lag, feucht wurde. Das letzte, was wir an jenem Tag machten war den Bewohnern das Abendessen, das von ihnen herzlich empfangen wurde, zu bringen, zu fegen und die Tische abzuwischen. Gegen 18 Uhr verließen wir das Gebäude und begaben uns nach Hause.
Insgesamt war das diakonische Praktikum eine tolle Erfahrung. Wir konnten sehen, wie ältere Menschen dort lebten und was dort den Tag über gemacht wird. Letztlich haben wir durch das Praktikum gelernt, dass das Alter mit Demenz wie eine zweite Kindheit ist, was bedeutet, dass diese älteren Menschen, wie ein kleines Kind, scheinbar alles von vorne erlernen müssen.
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Ein Bericht von Mattea Siegel (8b) über ihr Erfahrungen in den Allgäuer Werkstätten in Kempten
Ich war mit drei weiteren Mitschülern in Kempten in der Behindertenwerksatt „Allgäuer Werkstätten“. Dort arbeiten Menschen mit geistiger und teils auch körperlicher Behinderung. Nach einer kurzen Einweisung wurden wir verschiedenen Arbeitsgruppen mit max. 13 Personen zugeteilt. Zu den Aufgaben zählten einfachere Montagearbeiten wie das Zusammenbauen von Schlauchrollen oder das Zusammenfügen von Kettengliedern. In meiner Gruppe haben wir Lebensmittelkartons gefaltet und beklebt.
Die Menschen, die dort arbeiten, freuten sich größten Teils über unseren Besuch. Sie kamen offen und sehr direkt auf uns zu und erzählten gerne von sich. Manche Reaktionen aufgrund der Behinderung waren für uns eher ungewöhnlich.
Diese Woche eröffnet uns einen Einblick in ein eventuell künftiges Berufsfeld und bot uns die Möglichkeit, mit alten und behinderten Menschen in Kontakt zu kommen.